Zu den Heiligen Schutzengeln (Hennigsdorf)

Geschichte der Kirche

 

Katholische Gottesdienste gibt es in Hennigsdorf seit dem 19.3.1922. 

 

In dem seit 1910/17 zum Industriestandort ausgebauten Ort siedelten sich auch viele katholische Arbeiterfamilien aus Schlesien und dem Rheinland an. Eine bescheidene Kirche konnte 1925 benediziert werden, daneben entstanden 1926 das Pfarrhaus und 1931 auf Initiative der Kolpingsfamilie ein Gemeindehaus mit Unterkünften für Arbeiter. Heute befinden sich hier Räume für die Gemeindearbeit. Hier wirkten 1931-60 Salvatorianerinnen und eröffneten den Kindergarten der Gemeinde. Die 1926 in der Fabrikstraße eingerichtete katholische Schule wurde in der NS-Zeit (1937) entkonfessionalisiert. Am 25.3.1934 wurden in Hennigsdorf die etwa 1800 Teilnehmer eines katholischen Jugendtreffens von Mitgliedern der Hitlerjugend übefallen - es war der erste schwere Zwischenfall in den Auseinandersetzungen mit dem NS-Staat, denen bald das Verbot aller katholischen Verbände folgte.

 

Erster Geistlicher war Joseph Zawacki (von 1924 bis 1955), der am Schutzengel-Fest nach Hennigsdorf gekommen war und dies zum Anlass für das Patronat der seit 1927 selbständigen Gemeinde nahm. 1939 zählte die Gemeinde 3000 Katholiken. Wegen Baufälligkeit wurde die Kirche unter Pfr. Helmut Graefe (von 1971 bis 1994) durch einen von Lothar Feitel entworfenen Neubau ersetzt. Das unter tatkräftiger Mithilfe der Gemeinde erbaute Gotteshaus war zur Christmette 1977 fertig gestellt, Friedrich Schötschel aus Biesenthal sorgte 1978 und 2001/02 für die  Ausstattung des Altarraums (Hennigsdorfer Stahl), die Marienfigur schuf Johannes Merker 1981. Das Kruzifix von 1939 (Oberammergau) und die Orgel von 1941 wurden aus der alten Kirche übernommen. Die Orgel mit ihren 15 Registern wurde von der Fa. Beschdorf/Neisse gebaut, 1941 eingeweiht und ebenfalls übernommen.

1986 baute die Gemeinde auch einen frei stehenden Glockenturm, der aber erst seit Weihnachten 1990 Glocken trägt. Der Platz vor der Kirche wurde 1991 nach dem Priester und Sozialreformer Adolph Kolping benannt.

 

In der Wendezeit 1989 öffnete die katholische Kirche ihre Türen für die "Montagsgebete" in Hennigsdorf. Der Platz vor der Kirche wurde auf Initiative der seit 1925 bestehenden Kolpingfamilie 1991 nach dem Priester und Sozialreformer Adolph Kolping benannt.

 

Zum 1.11.2003 wurden die Gemeinden in Velten und Kremmen aufgelöst und in die Pfarrei Zu den heiligen Schutzengeln eingepfarrt. Die Namen der Kirchen bleiben erhalten. Das Gemeindegebiet erstreckt sich nun über ca. 375 km² mit etwa 2.800 Katholiken.

 

Mehr Geschichtliches incl. diverser Abbildungen zur Hennigsdorfer Kirche Zu den heiligen Schutzengeln findet sich auf dem Blog von Konstantin Manthey

 

Zum Namen der Kirche

 

Der Glaube an Engel, d.h. mächtige Geistwesen, ist für die Bibel eine Selbstverständlichkeit. Es gibt neben den dämonischen Mächten auch die guten Engel, die den Menschen helfen, sie führen und beschützen. Der Glaube an die Schutzengel stützt sich vor allem auf Mt. 18,10. Das Schutzengelfest wird in der katholischen Kirche am 2. Oktober gefeiert. Am 2.10.1924 zog der erste Seelsorger nach Hennigsdorf und nahm dies zum Anlass für die Namensgebung.

Adresse

Adolph-Kolping-Platz 1
16761 Hennigsdorf

 

Patronatsfest: 2. Oktober
Kirchweihe: 28. Mai 1978